Die Rauhnächte sind eine magische Zeit – 12 besondere Nächte zwischen dem 21. Dezember und dem 6. Januar. Diese Tage gelten als „Zeit zwischen den Jahren“, wenn das alte Jahr noch nicht ganz vergangen und das neue Jahr noch nicht richtig begonnen hat. Es ist eine Phase des Übergangs, die uns einlädt, innezuhalten, uns mit uns selbst zu verbinden und bewusst einen Neubeginn zu gestalten.
In dieser Zeit sind die Tage oft dunkel, trübe und still. Doch gleichzeitig bringen wir Licht in unser Leben: Weihnachten als Fest der Lichter symbolisiert Hoffnung, Wärme und Orientierung in der dunkelsten Zeit des Jahres. Mit der Wintersonnenwende am 21. Dezember kehrt die Wende ein – die Tage werden langsam wieder länger. Es ist die perfekte Gelegenheit für innere Einkehr und Besinnung.
Die Natur ruht in diesen Tagen. Der Rauhreif glitzert, und die Welt scheint wie eingefroren. Auch wir können innehalten, um das alte Jahr bewusst zu verabschieden und uns auf das Neue vorzubereiten. Die Rauhnächte bieten uns die Chance, dem hektischen Alltag zu entfliehen und Zeit für uns selbst zu finden. Traditionell wurden diese Tage genutzt, um im Kreis der Familie Geschichten zu erzählen, zu orakeln, zu träumen, Pläne für das kommende Jahr zu schmieden, Spaziergänge in der Natur zu machen und natürlich zu räuchern.
Wie kannst du dich gut auf das neue Jahr vorbereiten?
Die Rauhnächte laden dazu ein, innerlich wie äußerlich Ordnung zu schaffen. Hier einige Anregungen, wie du diese besondere Zeit bewusst gestalten kannst:
Räume auf: Bringe dein Zuhause in Ordnung, entrümple, und putze, um Raum für Neues zu schaffen.
Kläre alte Themen: Gibt es Streit, den du beilegen möchtest? Vielleicht gibt es auch Dinge, die du zurückgeben oder abschließen solltest.
Organisiere dich: Bring deinen „Schreibtisch“ in Ordnung, sei es durch die Regelung von Steuern, Versicherungen oder anderen organisatorischen Dingen.
Bereite dich vor: Besorge dir alles, was du für die Rauhnächte benötigst, wie Räucherwerk, ein Tagebuch, Märchenbücher oder Orakelkarten.
Warum wird in den Rauhnächten geräuchert?
Das Räuchern hat eine lange Tradition und wird aus verschiedenen Gründen praktiziert: um Räume zu reinigen, die Luft zu desinfizieren, Gebete zu unterstützen oder positive Energien und gute Geister anzuziehen. Dabei musst du nicht auf teures Räucherwerk aus dem Handel zurückgreifen – oft reicht schon, was du in der Natur oder deiner Küche findest:
Küchenkräuter: Thymian, Rosmarin, Lorbeerblätter
Waldschätze: Wacholderbeeren, Tannennadeln, Harze von Weihrauchbaum oder Lärche
Blühten: Holunderblüten, Rosenblüten, Zimtblüte
Ein tolles Buch, das dir mehr über die Wirkung heimischer Räucherpflanzen verrät, ist „Räuchern mit heimischen Kräutern“ von Marlies Bader. Eine klare Empfehlung!
Wie wird in den Rauhnächten geräuchert?
Zum Räuchern eignet sich ein Räucherstövchen besonders gut. Du kannst aber auch kreativ sein und ein einfaches Teesieb verwenden: Lege die Kräuter in das Sieb und halte es über eine brennende Kerze. Achte dabei auf eine feuerfeste Unterlage oder stelle einen Keramikteller bereit, falls die Kräuter Feuer fangen.
Wenn die Flamme der Kerze die Kräuter erwärmt, entfachen sich die wunderbaren Aromen und Energien der Pflanzen. Probiere es aus und finde deine Lieblingskräuter!
Ein Tagebuch für die Rauhnächte
Ich bin ein großer Fan von Tagebüchern – besonders in dieser Zeit. Es ist der perfekte Ort, um Ideen, Träume, Gedichte, Geschichten oder Dinge festzuhalten, die dich berühren. Ein selbstgemachtes Tagebuch ist zudem ein wunderbares Geschenk zu Weihnachten! Hier auf meinem Blog findest du eine einfache Anleitung, wie du dir dein eigenes Traumtagebuch basteln kannst.
Lass die Magie der Rauhnächte in dein Leben und gestalte diese Zeit bewusst und voller Inspiration. Ich wünsche dir eine zauberhafte Reise durch diese besondere Zeit!
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Susanne
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