Der Flieder blüht,
die Maiglöckchen strecken ihr Blattgrün gen Himmelblau,
wohlig süßer Waldmeisterduft wabert durch meine Küche ...
draußen summt die Natur und
eine neugierige Biene fliegt am Fenster vorbei
Die Walpurgisnacht ist ein wichtiger Moment im Kräuterjahr.
Es ist der Moment, wo draußen die Natur summt und brummt. Der Mai beginnt - es ist Zeit sich zu verlieben und die Fülle zu genießen.
Vielleicht kenn ihr noch den Maibaum? Dieser wurde in den Dörfern zum 1. Mai aufgestellt und symbolisierte die lebensspendende Verbindung zwischen Mann und Frau. Die Birke ist der traditionelle Maibaum. Sie steht für Neuanfang und Neuorientierung.
Ich mag es sehr, die wichtigen Feste im Kräuterjahr für einen besonderen Moment zu nutzen. Solche Tage gestalte ich für mich und lasse mir etwas Zeit für kleine Rituale, Gedanken, Reflexion und Fragen, die ich mir selber stelle. Das entschleunigt das Jahr und hilft mir, mich immer wieder zu orientieren und meine wichtigen Ideen, Ziele und Wünsche nicht aus den Augen zu lassen.
Meine Frage für Walpurgis: Spüre ich die Lebenslust?
Ich nehme mir gerne etwas Zeit für mich. Dazu räuchere ich am liebsten getrocknete Frühlingskräuter wie Waldmeister, Birke und Schlüsselblume. Manchmal lade ich auch Freunde zu einem üppigen Buffet ein. Aber auch ein Abend mit mir und meinen Gedanken unter dem Sternenhimmel und einem Glas Waldmeister-Bowle kann Walpurgis sein.
Wie sieht der Waldmeister aus und wo ist er zu finden?
Waldmeister ist ein Bodendecker, der gerne in Buchenwäldern steht. Dort bildet er große Teppiche. Weil ich hier in der Umgebung wenige Stellen kenne, an dem Waldmeister wächst, habe ich ihn einfach an meine Terrasse gepflanzt. Er mag schattige Standorte.
Ende April, Anfang Mai ist er wegen seiner zarten Blüten gut zu erkennen. Das typische Waldmeister-Aroma entfaltet sich allerdings erst beim Welken oder Trocknen.
Waldmeister wird auch "Herzfreude" genannt.
Das liegt sicherlich an dem wunderbar warmen Aroma. Ich empfinde den Duft als stimmungsaufhellend und verwende das Kraut deswegen gerne in Duftkissen.
Das Waldmeister-Aroma eignet sich wunderbar für Süßspeisen. Dazu stelle ich einen Sirup aus den Stängeln her. Eine Waldmeister-Bowle gehört für mich auf jeden Fall zur Walpurgisnacht.
Rezept: Waldmeister-Bowle
Egal ob Walpurgisnacht, laue Sommernächte oder ein Grillfest mit Freunden: eine Waldmeister-Bowle ist immer der Renner! Mann kann sie mit frischen Stängeln, Sirup, mit oder ohne Alkohol herstellen.
Zutaten
- 30 Stängel Waldmeister // alternativ Waldmeistersirup
- etwas Zucker
- 1 Liter Weißwein (alternativ: Apfelsaft)
- nach Belieben Zitronenschieben, Orangenscheiben, Erdbeeren
Zubereitung
- den Waldmeister mind. 8 Stunden anwelken lassen, bis er sein Aroma entwickelt hat
- die Stängel in ein Gefäß geben und mit dem Weißwein übergießen
- über Nacht ziehen lassen
- mit Erdbeeren, und Zitronenscheiben und Orangenscheiben dekorieren und mit Zucker abschmecken
Lasst es Euch schmecken!
Achtung! Waldmeister enthält Cumarine, die das Blut verdünnen. Also nur in kleinen Mengen genießen. Kopfschmerzen können eine Folge von zu viel Waldmeister Genuss sein.
Liebe Grüße,
Eure Susanne
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