Morgentau kitzelt die Fußsohlen
Bücherberge voller Geschichten warten in der Hängematte.
Zeit schmilzt wie Erdbeereis in der Sommerhitze und
Regenschauer hinterlassen buntes Blütenkonfetti im Garten
Kräuter richtig trocknen ist eine wichtige Voraussetzung, um sie in deiner Hausapotheke aufzubewahren.
In den Sommerwochen gibt es eine Fülle von Kräutern und Heilpflanzen! Wilder Beifuß, leuchtende Königskerzenblüten, herber Rosmarin, kühlende Minze oder lila Lavendel sind jetzt erntebereit. Natürlich könnt ihr diese Kräuter frisch für Kräuter-Limonaden, Tees oder die Kräuteransätze verwenden. Das mache ich auch so! Dennoch trockne ich einen Teil der Kräuter und Pflanzenteile für meinen Vorrat. So kann ich bei Erkältungen den Lindenblütentee aus dem Schrank zaubern oder die wärmende Beifußsalbe nachproduzieren, wenn sie alle wird.
Der richtige Sammelzeitpunkt
Natürlich solltet ihr an trockenen sonnigen Tagen sammeln. Dieses Jahr ist leider ein schwieriges Sammeljahr. Es regnet immer wieder und das macht es wirklich schwer, einen trockenen Zeitpunkt abzupassen. Sammelt ihr feuchte Kräuter, werden sie schnell braun und schimmelig. Dann solltet ihr sie nicht mehr verwenden.
Außerdem gibt es für jede Heilpflanze und die einzelnen Pflanzenteile den richtigen Sammelzeitpunkt im Jahreskalender. Ziel ist es, die Pflanzenzeile immer dann zu ernten, wenn die meiste Kraft ihn ihnen steckt.
Der richtige Erntezeitpunkt für die einzelnen Pflanzenteile
Sicherlich ist euch schon einmal aufgefallen, dass von Königskerzen die Blüten, von Beifuß das Kraut und die Wurzeln und von Melisse die Blätter gesammelt werden. Dabei sammelt man verschiedenen Pflanzenteile auch von einer Pflanze zu verschiedenen Zeiten. Im Herbst und Winter ziehen sich die Pflanzen in ihre Wurzeln zurück. Dann steckt alle Kraft in diesem Pflanzenteil und es wird vorrangig geerntet. Im Sommer sind die Pflanzen dann mit Blattbildung und Blühen beschäftigt – der richtige Zeitpunkt, um diese Teile zu ernten.
Wurzeln
zeitiges Frühjahr und später Herbst
Blätter & Blüten
Frühling und Sommer, je nach Pflanze
Früchte & Samen
Spätsommer und Herbst
Natürlich gibt es Ausnahmen von dieser allgemeinen Regel.
Du möchtest nie wieder den richtigen Sammelzeitpunkt für deine Kräuter verpassen?
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Kräuter richtig trocknen – so geht es!
Ich habe schon verschiedene Techniken ausprobiert, um Kräuter zu trocknen. Am wichtigsten ist dabei, das dies schonend geschieht. Diese Grundregeln solltet ihr dabei beachten:
- Vermeidet direkte Sonne
- Trocknet eure Kräuter an einem warmen und schattigen Ort
- Den Backofen nutze ich fast nur für Wurzeln, bei denen Schimmelgefahr besteht (z.B. Beinwell)
- Wer einen Dörrapparat besitzt, kann diesen nutzen. Damit habe ich allerdings keine Erfahrungen
- Wegen der flüchtigen ätherischen Öle sollte es beim Trocknen grundsätzlich nicht wärmer als 35 Grad werden
- Ich wasche Kräuter vor dem Trocknen nicht. // Ausnahme: Wurzeln
Wenn ihr diese Grundregeln beachtet, stellt sich natürlich noch die Frage, wie ihr die Kräuter jetzt richtig trocknen könnt.
Diese verschiedenen Methoden zum Trocknen gibt es
Kräuter als Strauß aufhängen
Diese Methode ist wohl am einfachsten und bekanntesten. Leider ist sie nicht für alle Kräuter gleich gut geeignet. Manche Pflanzen wie die Melisse verlieren dadurch ihr Aroma.
Diese Methode funktioniert sehr gut für: Schafgarbe, Mutterkraut, Beifuß, Brennnessel.
Kräuter auf einem Tablett zum Trocknen auslegen
Dabei lege ich ein Tablett mit etwas Küchenrolle oder einem sauberen und trockenen Tuch aus. Die trockenen Pflanzenteile werden darauf ausgebreitet und können immer mal wieder gewendet werden.
Diese Methode eignet sich für: Hagebutten, Mädesüß, Holunderblüten, Ringelblumen
Einen Trockenkorb nutzen
Der Trockenkorb hat mir viele Erfolge beim Trocknen von empfindlichen Pflanzen beschert. Durch den geflochtenen und gebogenen Boden kann Luft auch von unten an die Kräuter.
Diese Methode nutze ich für empfindliche Pflanzenteile wie: Rosenblüten, Spitzwegerichblätter, Melissenblätter
Der Backofen
Kräuter trockne ich selten im Backofen. Das liegt daran, dass ich ihn nicht auf so niedrige Temperaturen (unter 50 Grad) regulieren kann. Die einzigen Ausnahmen sind Beinwellwurzeln oder die Schalen von Äpfeln, Birnen oder Quitten. Diese trockne ich bei leicht geöffneter Herdklappe und mit Umluft bei niedrigster Temperatur.
Den Backofen nutze ich selten und fast nur für: Apfelschale, Birnenschale, Quittenschale und Beinwellwurzel
Die Pflanzen sind fertig getrocknet, wenn sie „rascheln“ und zusammen geschrumpelt sind.
Meine 5 Tipps // Kräuter richtig trocknen
- Sammle zum richtigen Zeitpunkt
- Wasche die Pflanzen nicht (Ausnahme: Wurzeln)
- Trockne nicht in der prallen Sonne
- Wende die Pflanzenteile regelmäßig
- Kontrolliere regelmäßig auf Schimmelbildung und Braunfärbung
Viel Spaß mit euren Kräutern,
Eure Susanne
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